Am 5. Mai 2025 wurde der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erneut zu einem wichtigen Moment, um auf soziale Ungleichheit und Barrieren im Alltag aufmerksam zu machen. Unter dem diesjährigen Motto „Gleichstellung jetzt!“ rief Aktion Mensch bundesweit zu mehr Teilhabe, Sichtbarkeit und Respekt gegenüber Menschen mit Behinderung auf.
Die CABkom hat in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf die Social Media-Aktion „Wo erlebst du soziale Ungerechtigkeit?“ gelegt, bei der insbesondere Menschen mit Kommunikations- und Verständnisschwierigkeiten aktiv beteiligt wurden. Gerade diese Gruppe ist in sozialen Medien bislang kaum sichtbar – und das hat Gründe.
Menschen mit Kommunikations- oder Verständnisschwierigkeiten stoßen in der digitalen Welt auf zahlreiche Barrieren: Inhalte sind oft zu komplex, nicht barrierefrei aufbereitet oder erfordern bestimmte technische Fähigkeiten, die nicht für alle zugänglich sind. Auch fehlen oft geeignete Unterstützungsangebote, um Beiträge zu erstellen oder sich sicher in sozialen Netzwerken zu bewegen. Die Folge: Ihre Perspektiven bleiben unsichtbar – obwohl sie besonders wertvoll und wichtig sind, wenn es um Fragen sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe geht.
Die diesjährige Protestaktion der CABkom setzte hier gezielt an und bot Unterstützung, um Teilhabe zu ermöglichen. In kurzen Videoclips auf Instagram und Facebook berichteten Teilnehmende von ihren persönlichen Erfahrungen mit Barrieren. So erzählte eine Frau im Rahmen der Aktion:
„Vor Kurzem kam eine Mitarbeiterin vom Sozialdienst auf mich zu. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, an der Social Media-Aktion zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung teilzunehmen. In einem Instagram-Video sollte ich über Barrieren in meinem Alltag aufmerksam machen. Ehrlich gesagt, war ich zuerst etwas skeptisch. Doch dann war ich begeistert und das Drehen hat mir viel Spaß gemacht.
Ich lebe mit einer Gang- und Standunsicherheit, was bedeutet, dass selbst alltägliche Situationen wie das Treppensteigen für mich zur Herausforderung werden. Viele Menschen sehen solche Schwierigkeiten im Alltag gar nicht, weil sie nicht davon betroffen sind. Genau deshalb finde ich es so wichtig, dass wir darüber sprechen und es auch allen zeigen.“
Die vier entstandenen Videos zeigen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, auch Menschen mit Unterstützungsbedarf sichtbar zu machen. Die Aktion gab ihnen die Möglichkeit, selbstbestimmt ihre Sichtweise einzubringen – und damit auf eine Weise für Gleichstellung zu kämpfen, die weit über den digitalen Raum hinaus wirkt.
Die CABkom macht mit dieser Initiative deutlich: Gleichstellung bedeutet auch digitale Teilhabe. Und echte Teilhabe gelingt nur, wenn alle Menschen gehört und gesehen werden.
Die entstandenen Reels finden Sie auf dem Account der @cabkom.